home

 

Jahreshauptversammlung am 25.01.01 Interessengemeinschaft - Betroffene setzen auf gemeinsame Forderungen zur Erhaltung der Lebensqualität

Am Freitag, dem 25. Jänner fand im Frauentalerhof Stelzl-Purr die erste Jahreshauptversammlung der Interessengemeinschaft Harterwald Gleinz Zeierling-Süd statt, zu welcher der Bürgerverein für die Erhaltung der Lebensqualität einen umfassenden Überblick über die geleistete Arbeit der letzten eineinhalb Jahre gab, aber auch über bevorstehende Maßnahmen zum Schutz der betroffenen Bewohner informierte. Dazu konnte Obmann Andreas Vondrak im Namen des Vorstandsteams auch Bgm. Bernd Hermann, sowie seitens der Interessensrechtsvertretung in Vertretung von Dr. Unterassinger Frau Mag. Sigrid Hölzl als Gäste herzlich begrüßen.

Obmann Andreas Vondrak verwies vorerst in seinen Ausführungen auf die Strategien, welche bisher in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde, sowie den Fachexperten in eigenen Arbeitskreisen entwickelt wurden, um bestmöglichen Schutz der Anrainer in bezug Lärm und Umweltschutz zu erreichen. Neben einem 31 Punkte-Forderungskatalog wird die Informationslinie des Vereins auch noch durch Leserbriefe, Folder und Postwurfsendungen ergänzt. Dazu wurden bereits Kontakte zu Landes-und Bundespolitiker aufgenommen, um Stellungnahmen und Hilfestellungen zu erreichen. Neben vertröstenden Worten einiger Politiker hatte NAbg. Ludmilla Parfuß in dankenswerter Weise konkrete Hilfestellung in Form einer parlamentarischen Anfrage an Verkehrsministerin DI Monika Forstinger eingebracht.

 

Hauptforderung bei diesem Projekt stellt die Tunnelverlängerung um 725 Meter in östlicher Richtung dar, um für die Betroffenen optimalen Schutz zu erreichen. Dazu wurde ein eigener Arbeitskreis gebildet, der aus Vertreter der Gemeinde, der Interessengemeinschaft, als Vertreter von betroffenen Anrainern, Experten Raumplaner, Lärmtechniker, Verfahrensjurist und Umwelthygieniker besteht. ein Vor-UVP -Verfahren erarbeitet. Derzeit erfolgt in diesem Arbeitskreis die Festlegung von Strategien, für das im Feber/März vorgesehene Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren. Dazu besitzen einerseits die Gemeinde, anderseits auch die betroffenen Bürger - (ab 200 Betroffene) - die Möglichkeit Parteienstellung beziehen zu können. Somit müssen die Sorgen und die Einwände der Betroffenen in diesem Verfahren behandelt werden.

Das Projekt in der geplanten Form würde für die Anrainer eine Gesundheitsgefährdung bedeuten stellten unabädngige Gutachter fest. Daher wird der Schutz durch Erdwälle als nicht ausreichend erachtet, hier sollte ein geschlossener Vortunnel auf 725 Meter für bestmöglichen Lärmschutz dienen. Nach Berechnungen der HLAG liegen die Kosten für diese Verlängerung bei 110 Mio ÖS und ist aus ihrer Sicht als zu teuer anzusehen. Laut eigener Berechnungen der Rechtsvertretung der Interessengemeinschaft belaufen sich die Kosten auf 58 MioS.

 

Obmann Andreas Vondrak berichtete über eine lehrreiche Exkursion in die Schweiz, wo die beiden Baustellen des im Bau befindlichen St. Gotthardtunnels in Sedrun und Bodio besichtigt wurden. Hier sind Ähnlichkeiten mit unseren Baustellen gegeben, jedoch wurde ein hohes Maß an effizienten Lärm und Staubschutz zum Schutz der Bevölkerung investiert. Bemerkenswert ist auch auch die Tatsache, dass alle Maschinenteile, die Hauptbaustelle und auch die Fördereinrichtungen standardgemäß eingehaust wurden.

Ziel ist es die Forderungen der Interessengemeinschaft im UVP-Verfahren, das Ende Feber/März stattfinden wird einzubringen. Dabei wird auch ein Besuch bei Verkehrsministerin Forstinger, sowie verstärkte Medienpräsenz auf dem Programm stehen, um die Forderung nach einer Tunnelverlängerung durchzusetzen.

 

Abschließend dankte Obmann Andreas Vondrak der Gemeinde für die gute Zusammenarbeit und die beste Unterstützung, sowie den Vereinsvorstand, dessen Mitglieder viele hundert Stunden für die Erhaltung der Lebensqualität in diesem Bereich eingebracht hatten.

Bgm.Bernd Hermann verwies auf die derzeitige unklare Situation bezüglich des heißen Themas Koralmtunnelbau. Weder die Interessengemeinschaft noch die Gemeinde möchten und könnten den Bau behindern, es sind jedoch für die betroffenen Bewohner bestmögliche Schutzmaßnahmen zu errichten. Mag.Sigrid Hölzl stellte die rechtliche Situation dar und verwies auf ein Gutachten, dass der Bau in der geplanten Form (Lärm-Nachtruhestörung) eine immense Gesundheitsgefährdung der angrenzenden Bewohner darstellt.

Kassier Mag. Hubert Pongratz erwähnte in seinem klar gegliederten Kassabericht unter anderem über erfolgte Ausgaben wie die Erstellung einer eigenen Internet-Homepage, Info-Folder und über die Exkusionsfahrt in die Schweiz. Er dankte für die finanziellen Unterstützungen der Bewohner, sowie für die Arbeit des gesamten Vorstandes

Aufgrund des Ausscheidens von Frau Waltraud Silberschneider wurde in einstimmiger Weise Martin Theussl in Funktion des Schriftführer-Stellvertreters in den Vorstand gewählt. Den Abschluß bildete eine Foto und Lichtbildschau, sowie eine Videopräsentation, die von Franz Krainer, Franz Thomann und Martin Theussl als interessante Dokumentation anlässlich der Exkursion in die Schweiz gestaltet wurden.